Hier wollen wir unsere Eindrücke und Erlebnisse, eventuell unsere Mitschriften vom 28. Juli 2012 zusammenlegen. Sinn der Sache ist, dass jeder "ein Teil vom Ganzen ist". So entsteht ein Netzwerk, in dem jeder für jeden da ist und Informationen weitergeben und erhalten kann.
Ihr könnt Eure Artikel an mich schicken und ich veröffentliche sie hier auf dem Blog, damit wir den Überblick nicht verlieren. Wenn Ihr Euch als Mitglieder eintragt, erhaltet Ihr immer Nachricht, wenn es wieder einen neuen Beitrag gibt.
Der erste Beitrag ist von Rita Maria Strondl aus Enns.
Vielen Dank für diesen tollen und ausführlichen Bericht!!
Freundeskreis „Paradiesisch leben“ –
Fahrt zu Sepp Holzers Permakultur am
28.07.2012
1. Was ist Permakultur
2. Was ist Permakultur nicht
3. Kräuterspiralen, Steine
4. Obstbäume veredeln
5. Pilze züchten (Shiitake und
Austernpilze)
6. Schutz vor Schnecken
7. Umgang mit Wild
8. Teichsystem, Fische und Krebse
9. Gelber Enzian
10. Schutz
für Hühner
11. Diverse
Mischkulturen
12. Hoch-
und Hügelbeete (Kompostbeete)
13. Terrassen
14. Baumschnitt
15. Tomaten
und Kartoffeln
16. Sonnenblumen
und Erbsen
17. Hangbepflanzung
18. Kiefern
– Obstbäume des Waldes
19. Wenn
Gemüse auswächst
20. Sonstiges
1. Was ist Permakultur
Nachhaltigkeit,
Einklang mit der Natur und ihren Wesen, Vielfalt (Diversität), Mehrfachnutzen (bes. bei Agroforstwirtschaft),
Experimentieren
D.h.
z.B.: gleichzeitige oder nachfolgende
Nutzung einer Bodenfläche für mindestens 2 Pflanzenarten bzw. die Landnutzung
von ausdauernden Gehölzen mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, Tieren oder
Technologien
Man lässt
die Natur selbst wirken und beobachtet zuerst, um sie dann dort zu
unterstützen, wo es passt bzw. zu lenken.
Stabiles
System, das über lange Zeit hält
Die Natur
ist der Produzent, der Mensch der Konsument, der Pilz der Zerstörer und
Zersetzer
2. Was ist Permakultur nicht
Es soll kein
fixes System mit bestimmten und fixen Modulen sein (z.B. Kräuterspirale),
sondern eine individuelle Art, mit der den Menschen umgebenden Natur umzugehen
3. Kräuterspiralen, Steine
Große Steine
sind Wärmespeicher und gleichzeitig grenzen sie das Pflanzenwachstum ein. Immer
ein paar gleiche Kräuter in Gruppen zusammen pflanzen (wenn einmal eine kaputt
wird, ist das nicht so schlimm!)
Rosmarin
überwintern: richtige Sorte wählen (es gibt welche, die – 18 Grad aushalten,
weiß aber nicht mehr, welche), dann soll er langsam wachsen (nicht düngen,
nicht zurückschneiden) und eher im mittleren, geschützteren Bereich ansiedeln.
Im Winter auch gießen.
Soll ein
Stück erst später bepflanzt werden, Steinplatte drauflegen – dann wächst dort
nichts hin
4. Obstbäume veredeln
Kurs machen!
Entweder direkt im Wald z.B. Wildobst veredeln oder einige Wildobstpflanzen in
kleinen Gruppen zusammen anbauen, nicht gießen, 1x überwintern lassen und die
starken dann veredeln
Marillen:
werden nach 15 Jahren kaputt, wenn sie auf Kirsche (Kirschpflaume) veredelt
sind, besser ist Zwetschke (Kirsche wird von den Baumschulen lieber verwendet,
weil sie weniger Wurzelausläufe hat)
Persönliche
Frage: ich habe
Zwetckenbäume, kann man darauf Marillen (z.B. auf einen Ast davon) aufpfälzen?
Kann man auf den Trieb einer abeschnittenen Esche eine Eberesche draufgeben?
5. Pilze züchten (Shitake und
Austernpilze)
www.pilzzucht.at: Verkauf von Pilzen zum Züchten
Holzstämme
von Laubbäumen, nur Splintholz (kein Kern, wenig Äste, bzw. kurzes Stück
dranlassen, dann hat der Stamm eine Schutzschicht), z.B. Birke, in ca 1 m lange
Stücke schneiden, dann etwa 2x einsägen bis zur Mitte (rauher Schnitt besser),
mit Pilzmaterial füllen und mit Plastikband umwickeln. Dann mit dieser Seite
nach unten auf den Boden legen – muss etwa 6 Monate liegen, damit sich der Pilz
im ganzen Stamm verbreiten kann. Myzel muss am Anschnitt weißlich sichtbar sein,
dann erst wachsen die Früchte außen an. Dieser Vorgang kann auch über Winter
fortgesetzt werden.
Dann die
Stämme ……da fehlt mir irgend etwas …… 1 Tag ins Wasser legen, dann die
Austernpilze am Boden (benötigen Bodenkontakt) und die Shiitakepilze auf ein
Gestell legen, nach ca. 1-2 Wochen sind die Pilze da.
Vermehren:
gleich zu Anfang etwas von der Pilzkultur mit Sägespänen in einem Sack
mischen,….
Pilze sind
die größten Lebewesen der Erde, können einige Quadratkilometer groß werden
6. Schutz vor Schnecken
Mehr
Pflanzen anbauen als man benötigt, dann bleibt immer etwas über, Hühner säubern
den Garten von Schnecken und Schneckeneiern, Enten und Laufenten „verscheissen“
den Garten eher.
Hühner auch
mal ausborgen für eine Woche…
Erdkröten,
Blindschleichen (?)
7. Umgang mit Wild
Böcke müssen
fegen – die Drüse zwischen den Geweihansätzen am Baum reiben, Wenn man Bäume in
Gruppen setzt, können sie nur außen fegen, innen bleiben sie unbeschädigt. Auch
wenn man die unteren Äste dran lässt, kann das Wild nicht direkt den Stamm
fegen
8. Teichsystem, Fische und Krebse
Oben sind
Quellen, die die Teiche bewässern und mittels Rohrsystem (Standrohre zum
Steuern des Durchflusses) fließt das Wasser in die unteren Teiche.
Flache
dienen der Zucht von Edelkrebsen, tiefe (2-3m) der Fischzucht.
Teiche
werden immer auf Terrassen angelegt: oben am Hang wird abgetragen, unten wird
aufgeschüttet. Schüttmaterial ist immer um etwa 30% voluminöser und muss
schichtweise wieder verdichtet werden. Teichfolien sind nicht nötig und sogar
unpassend, Besser: gut verdichten, eventuell mit Lehm verschmieren.
Teichboden
soll zu 80-90% gewachsener Boden sein, max. 10-20% verdichtete Aufschüttung
Jeder Teich
hat ein Abflussrohr, ein Katastrophen-Überlaufrohr und noch ein Ventil an der
tiefsten Stelle des Dammes.
Versuch bei
aufgelassenem Teich: außen Graben mit Wasser, innen Feld, das geflutet werden
kann
9. Gelber Enzian
Wichtigste
Heilpflanze für die Holzers, wird überall an den Böschungen angebaut, benötigt
viele Jahre zum Wachstum – sehr wertvoll, Wurzeln werden verwendet (bis zu
armdick) – als Tee, Schnaps, Gelee-kandiert, enthält wertvolle Bitterstoffe für
den Magen und die Verdauung, dient der Wundheilung,….
Bitterstoff:
Mauretin, ist der bitterste Stoff der Welt, 1g Wurzel macht 10l Wasser bitter
Enthält auch
Enzianzucker, darum kann man auch vergären und Schnaps brennen damit
Er ist ein
Licht- und Frostkeimer, d.h., der Same muss 1x gefrieren, um im Frühjahr
auszutreiben. Bekommt man Samen früher, dann einfrieren
Unterscheidung
zum giftigen „Weißen Germer“: Enzian hat kreuzweise gegenständige Blätter
(direkt am Stamm gegenüber), Germer hat wechselständige Blätter (setzen einzeln
am Stamm an) und wachsen fast schraubig, dreizahnig.
10.
Schutz
für Hühner
Mit
Baustahlgitter eine Art Viehsperre für Füchse bauen (Loch drunter ausgraben),
dann den Zugang zum Hühnerstall ums Eck anlegen, dann kann der Fuchs nicht mehr
hinein
Kleine
Hängebauchschweine tun den Hühnern nichts, wirken aber für den Fuchs trotzdem
abschreckend (Geruch, Geräusch,…)
11.
Diverse
Mischkulturen
Diverse
Pflanzen können sich gegenseitig stützen, schützen, ergänzen
Radieschensamen
mit Karottensamen mischen, wenn die Radieschen rausgezogen werden, entsteht
Platz für die Karotten
12.
Hoch-
und Hügelbeete (Kompostbeete)
Beide sind
Kompostbeete, die nach einer gewissen Zeit (einigen Jahren) reife Komposterde
liefern. Die Wärme und das verrottende Material liefern beste Bedingungen für
das Wachstum der Pflanzen und durch Mulchen kann die Bodenstruktur feucht und
krümelig gehalten werden.
Hochbeet: Vorteil:
man kann Wühlmausgitter einbauen, hat Begrenzung, kann rückenschonend arbeiten.
Immer so anlegen, dass man die Bretter abnehmen kann, um die Erde besser
ausschaufeln zu können. Gut für Topinambur, weil der Platz begrenzt wird
Hügelbeete: Wichtig:
immer mulchen, auch über Winter
Beim
Anlegen: Unten ein Gemisch aus Strauchschnitt, Laub, Erde,… anhäufen, obenauf
Erde
13.
Terrassen
Haben
Mehrfachnutzen: erschließen das Gelände und dienen als Weg (auch im Winter zur
Holzbringung) und es kann darauf angebaut werden.
Die Hänge
werden mit Bäumen und Sträuchern befestigt und immer wieder verjüngt, sodass
nicht zu viel Schatten entsteht
14.
Baumschnitt
Sollte eher
im Sommer erfolgen, nie aber, wenn der Baum frisch austreibt. Wichtig: Am Stamm
bei den Ästen, die abgeschnitten werden, etwas dranlassen, damit der Baum eine
Schutzschicht gegen Pilze aufbauen kann (das kann er im Winter nicht!)
15.
Tomaten
und Kartoffeln
Benötigen
halbreifen Kompost, eine super Möglichkeit ist, Gras etwas länger wachsen zu
lassen, dann umzuknicken, die Kartoffeln bzw. Tomatenpflanzen darauf zu betten
und mit etwa 20cm Stroh abzudecken. Braucht nicht gegossen werden. Tomaten nie
über Blätter gießen, das aktiviert eine bestimmte Pilzart, welche die
Krautfäule hervorruft
Wenn man
Tomaten wenig gießt, gehen die Wurzeln besser nach unten in die Tiefe (Richtung
Feuchtigkeit)
16.
Sonnenblumen
und Erbsen
Sonnenblumen
(ca 1m hoch) stützen die Erbsenpflanzen, man benötigt kein Gerüst
17.
Hangbepflanzung
Jeder Hang
rutscht mit der Zeit nach, darum muss er mit Wurzeln befestigt werden. Z.B.
Bäume, Sträucher,, Heilkräuter
18.
Kiefern
– Obstbäume des Waldes
Sibirische
Zeder ist keine echte Zeder, sondern eine Verwandte unserer Kiefer mit etwas
größeren Zapfen und Nüsschen
Kiefern
liefern Zapfen, die noch weich geerntet werden können. Man kann sie frisch
essen, auch kandieren oder mit Schokolade überziehen, etwa 2 Wochen später sind
sie geeignet zur Marmelade- und Schnapsherstellung (einfach in Stücke schneiden
und weiter verarbeiten, wird rötlich)
Sehr weiches
Holz, gut zum Schnitzen, wird mit der Zeit orangefarben.
19.
Wenn
Gemüse auswächst
Z.B. Salat
oder Radieschen: wachsen lassen und die Samen ernten. Radieschen machen
Schoten, die man frisch essen kann und die wunderbar schmecken, verholzt können
die Samen verwendet werden
20.
Sonstiges
Gartenmelde
liefert einen wunderbaren Spinat
Ameisen
fressen Insekten
Humusaufbau:
Gründüngung, Schnitt liegen lassen, eventuell mehrere Jahre lang
Jungwald
soll gemischte Pflanzen enthalten, sodass man von allen Arten verschieden
Größen erhält…(?)
Die
Klimagürtel der Erde begünstigen das gute Gedeihen bestimmter Pflanzen in
bestimmten Höhenlagen. Hält man sich daran, geht es den Pflanzen gut und sie
benötigen kaum Unterstütuzung. (Z.B. Kiefern soll man nicht unter 1000m
anpflanzen)
Bei
Nematodenbefall: Fruchtfolge einhalten, Tagetes ansetzen
Erdkröten
und Blindschleichen sind gut im Garten
Wow Rita, ich dachte mir schon warum Du so viel mit schreibst beim Vortrag! Jetzt weiß ich es. Danke, sehr, sehr gut gemacht. Ich bin froh Euch alle kennen gelernt zu haben. Danke!
AntwortenLöschenEs war zwar ein sehr langer Tag, doch der hat sich vollends gelohnt!
AntwortenLöschenHolzer jun. hat alles bis ins Detail erklärt.
Die Führung um 1,5 Stunden überzogen damit alle Fragen beantwortet wurden.
Jetzt heißt´s, planen, wünschen u. manifestieren
damit das Universum materialisieren kann!
Ich freue mich auf das was kommt!
Danke
Gelber Enzian
AntwortenLöschenDer Enzian ist eine typische Gebirgspflanze, die inzwischen recht selten geworden ist und daher auch unter Naturschutz steht.
Die Wurzel des Enzians kann man jedoch in Apotheken und Kräuterhandlungen beziehen. Sie wirkt vorwiegend aufgrund ihrer starken Bitterstoffe.
Als Nebenwirkung ist der Enzian jedoch auch kräftigend und stärkt das Kreislaufsystem. Bei zu hohem Blutdruck und auch in der Schwangerschaft sollte man jedoch von der Verwendung des Enzians absehen.
Anwendungsbereiche:
Appetitlosigkeit,
Blutarmut,
Fieber,
Herzbeschwerden,
Kalte Füsse,
Kalte Hände,
Krampfadern,
Magenbeschwerden,
Müdigkeit,
Ohnmacht,
Rekonvaleszenz,
Rheuma,
Schnupfen,
Schwindel,
Sodbrennen,
Untergewicht,
Verdauungsschwäche,
Verstopfung,
Verwendete Pflanzenteile: Wurzel
Inhaltsstoffe: Bitterstoff, Gerbstoff, Gerbsäure, Gentianose, Gentiopikrin, Inulin, Schleim, Zink
Sammelzeit: Achtung! Die Pflanze ist geschützt!
März, April, August, September
Man kann den Enzian als Tee trinken oder als Tinktur einnehmen.
Tee
Die getrockneten Stücke der Wurzel kann man als Aufguss zubereiten. Dazu übergiesst man einen halben Teelöffel Enzianwurzel mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt den Tee fünf bis zehn Minuten ziehen.
Oder man bereitet den Enziantee als Kaltauszug zu. Dazu übergießt man einen halben Teelöffel Enzianwurzel mit kaltem Wasser und lässt es sieben bis acht Stunden ziehen. Danach abseihen und behutsam auf Trinkwärme erhitzen.
Tinktur
Für die Tinktur übergießt man die klein geschnittenen Enzianwurzeln mit Doppelkorn oder Weingeist und lässt den Ansatz in einem verschlossenen Glas zwei bis sechs Wochen ziehen.
Danach abseihen und dreimal täglich vor den Mahlzeiten zehn bis zwanzig Tropfen einnehmen.
Gelber Enzian - Fortsetzung
AntwortenLöschenAnbautipps
Man kann den Enzian relativ gut im Garten anbauen, obwohl er normalerweise nur im Gebirge heimisch ist.
Am liebsten gedeiht er auf Kalkböden, Granit oder Gneiss, man kann aber auch normale Gartenerde für ihn verwenden.
Da ein aus Samen gezogener Enzian meistens zehn Jahre lang braucht, bis er das erste Mal blüht, ist es einfacher, wenn man ihn als fertige Pflanze oder Wurzelstock kauft und im Garten einpflanzt.
In tiefgründiger Erde kann die Wurzel des Enzians besonders groß werden.
Da der Enzian unter Naturschutz steht, darf man ihn auf keinen Fall in der Natur ausgraben, um ihn anschließend einzupflanzen.
Sammeltipps
Wild wachsender Enzian darf nicht gesammelt werden, weil der Enzian geschützt ist.
Nur Enzian aus dem eigenen Garten darf geerntet werden.
Dazu wartet man, bis die Enzianpflanze groß und kräftig ist. Das kann etliche Jahre in Anspruch nehmen, etwa zehn Jahre alleine bis zur ersten Blüte.
Die Wurzel wird im Herbst nach der Blüte oder im Frühjahr vor dem Austrieb der neuen Blätter geerntet.
Die Wurzel in tiefgründiger Erde kann bis zu vier Kilo schwer werden. In manchen Fällen wird sie bis zu einen Meter lang.
Nach der Ernte schneidet man die Wurzel längs durch und hängt sie auf einen Faden gefädelt an einem trockenen, warmen Ort zum Trocknen auf.
Als Alternative zum Trocknen kann man die frische Enzianwurzel auch verwenden, um eine Tinktur darauf anzusetzen (siehe Rezepte: Tinktur).
Entnommen von: http://www.heilkraeuter.de/lexikon/enzian.htm
Liebe/r Anonym
LöschenVielen Dank für den Kommentar und den Link!!
Vielleicht "sagst" uns Deinen Namen??
Danke
Pia
ja, außer Anonym darst auch Anni zu mir sagen :)
LöschenJa dann...vielen Dank An(ni)onym!!! ;-)
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